Barrierefreiheit ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern gesetzlich verankerte Notwendigkeit. Und sie bietet enorme Chancen – für mehr Reichweite, bessere Usability und digitale Teilhabe. Die gute Nachricht: Wer Joomla einsetzt, hat dafür ein starkes Fundament. Denn Barrierefreiheit ist im Joomla-Kern kein nachträgliches Add-on, sondern fest verankert.
Barrierefreie Webseiten ab Werk: Was Joomla schon von Haus aus richtig macht
Joomla bringt im Core bereits viele Voraussetzungen mit, um barrierefreie Websites gemäß WCAG 2.1 AA umzusetzen – ganz ohne zusätzliche Erweiterungen. Das spart Aufwand, reduziert Risiken und schafft eine solide Basis.
Ein zentraler Baustein ist das mitgelieferte Standard-Template „Cassiopeia“, das bereits eine gute Grundlage für barrierefreies Webdesign bietet. Für Redakteur:innen steht ein intuitiver WYSIWYG-Editor zur Verfügung, mit dem sich Inhalte leicht pflegen und strukturiert auszeichnen lassen – inklusive nativer Funktionen wie der Möglichkeit, Bilder als rein dekorativ zu kennzeichnen.
Ein echtes Highlight: Auch das Backend von Joomla ist barrierefrei. Damit lässt sich nicht nur eine zugängliche Website für Besuchende erstellen – auch das Redaktionssystem selbst kann barrierefrei genutzt werden. In dieser Konsequenz ist das (nach unserem Wissen) einzigartig unter den großen CMS.
Joomla im Vergleich zu anderen Tools: Der entscheidende Unterschied in Sachen Barrierefreiheit
Natürlich sind auch andere Systeme wie WordPress, Drupal oder TYPO3 grundsätzlich in der Lage, barrierefreie Websites zu ermöglichen. Aber: Joomla liefert viele barrierefreie Grundfunktionen bereits im Core – das reduziert Abhängigkeiten, erleichtert Wartung und minimiert technische Risiken.
Der Grund für diese starke Orientierung an den Barrierefreiheitsstandards ist ein eigenes Team, das im Joomla-Projekt die Entwicklung des CMS eng begleitet und neue Features direkt vom ersten Tag an auf etwaige Fallstricke in Sachen Barrierefreiheit prüft. Anstatt also bereits fertige Features später nochmal, mehr oder weniger halbherzig, an die Standards anzupassen, wird bei Joomla die WCAG-Konformität vom ersten Moment an mitgedacht.
Ein eigenes Accessibility-Team begleitet die Weiterentwicklung des CMS und prüft neue Features von Anfang an auf mögliche Barrieren. So werden barrierefreie Prinzipien nicht erst im Nachgang aufgestülpt, sondern sind von Anfang an integraler Bestandteil der Entwicklung.
Das reduziert nicht nur den Wartungsaufwand, sondern sorgt auch dafür, dass technische Barrieren gar nicht erst entstehen. Trotzdem gilt: Das CMS ist nur ein Werkzeug – entscheidend ist, wie es genutzt wird.
Die 3 größten Stolperfallen bei barrierefreien Websites – und wie du sie clever umgehst
Auch mit Joomla können Barrieren entstehen – meist dort, wo Drittsysteme oder unzureichendes Know-how ins Spiel kommen:
Templates & Page Builder
Viele Templates am Markt sind nicht barrierefrei – sei es durch fehlende Semantik, schwache Kontraste oder mangelhafte Tastaturbedienbarkeit, was beispielsweise den Zugang zu den Inhalten per Screenreader massiv erschwert. Auch Page Builder können problematisch sein, wenn sie unstrukturierte, verschachtelte Ausgaben erzeugen.
Aber: Oftmals ist nicht der Page Builder das Problem – sondern der unbedachte Umgang damit. Wer mit Bedacht arbeitet, kann auch mit Page Buildern barrierefreie Seiten umsetzen. Besonders positiv sticht hier YOOtheme Pro hervor, das bereits viele Accessibility-Anforderungen berücksichtigt und dem Thema die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die es verdient!
Drittanbieter-Erweiterungen
Formulare, Slider, Cookie-Consent-Banner oder Captchas: Viele beliebte Erweiterungen enthalten versteckte Barrieren – sei es durch fehlende Beschriftungen, unzureichendes Fokusmanagement oder mangelnden ARIA-Auszeichnungen. Laien können die Qualität solcher Tools meist schwer beurteilen. Deshalb gilt: Erweiterungen kritisch prüfen – oder auf sie verzichten, wenn es keine barrierefreie Alternative gibt.
Redaktionelle Fehler
Auch bei der Inhaltspflege kann viel schieflaufen:
- Fehlende oder falsche Alt-Texte
- Überschriften in falscher Reihenfolge
- Farbkontraste, die zu gering sind und nicht den Anforderungen der WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) entsprechen.
- Nichtssagende Linktexte wie „Hier klicken“. Besser wäre "Zum Artikel XYZ".
All das lässt sich vermeiden – mit geschultem Personal und redaktionellen Guidelines. Aus diesem Grund ist uns als Agentur bei der Umsetzung barrierefreier Projekte immer wichtig, dass Barrierefreiheit nicht als technische Maßnahme, sondern als ganzheitliches Konzept verstanden wird. Nur wenn das Bewusstsein bei Redakteur:innen, Geschäftsführung und Co. da ist, kann langfristig ein barrierefreier Webauftritt entstehen.
Technik allein reicht nicht: Das brauchst du für echte digitale Barrierefreiheit
Barrierefreiheit ist kein Zustand, den man einmal erreicht – sie ist ein kontinuierlicher Prozess. Damit eine Website dauerhaft zugänglich bleibt, braucht es:
- Ein sauberes technisches Setup mit valider, semantisch korrekter Struktur
- Bewusst ausgewählte Erweiterungen und Templates. Hierbei gilt: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Oftmals macht es in diesem Zusammenhang mehr Sinn, die grundsätzliche Aufmachung des Contents zu überdenken. Muss ich Inhalte wirklich in einem Slider darstellen? Sind bspw. drei schön gestaltete Boxen nebeneinander nicht die sinnvollere Lösung?
- Geschulte Redakteur:innen
- Regelmäßige Audits und Anpassungen, um Fehler zu finden und auszubessern.
Mit Joomla und dem richtigen Team zur barrierefreien Website – so gelingt’s
Joomla bringt alles mit, was man für barrierefreie Webprojekte braucht. Aber ohne das passende Know-how in Gestaltung, Entwicklung und Redaktion ist das Ziel kaum zu erreichen. Denn am Ende gilt: Joomla ist eben nur ein Tool und es gilt, dieses sinnvoll zu nutzen.
Barrierefreiheit gelingt nur im Team – mit UX-Expert:innen, Entwickler:innen, Redakteur:innen und Menschen mit Erfahrung im Testing. Agenturen wie wir unterstützen dich dabei: von der Konzeption über die Umsetzung bis hin zur Schulung deines Teams.
Barrierefreiheit wird 2025 für viele zur Pflicht. Joomla ist bereit. Bist du es auch?
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) rückt das Thema in den Fokus – rechtlich, aber auch gesellschaftlich. Joomla bietet mit seiner Architektur, seinem Engagement in der Community und seinem barrierefreien Backend eine optimale Grundlage.
Was jetzt zählt, ist die kompetente Umsetzung. Wir helfen dir dabei – für Websites, die nicht nur rechtlich konform sind, sondern auch echten Mehrwert bieten. Für alle.
Wenn du Unterstützung bei der Umsetzung einer barrierefreien Website suchst, melde dich gerne bei uns. Lass uns gemeinsam digitale Zugänge schaffen.